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Shaolin Kempo KungFu Drachenstil im WMTV Solingen

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Das Shaolin-Kloster

Das Shaolin Kloster - Website WMTV Solingen KungFu GruppeDie Entwicklungswege des Kempo als der Kunst des Kampfes und der Wissenschaft vom Leben führen zu den Mauern des legendären Kloster "Shaolin", dessen Ruhm und Geschichte über viele Jahrhunderte im ganzen Fernen Osten erschallte. Viele Überlieferungen und Legenden gibt es über Shaolin, so daß man ein ganzes Buch darüber schreiben könnte. Zwischen Wahrheit und Erfindung zu unterscheiden, dürfte jedoch sehr schwer fallen. Obwohl kaum eine feste Geschichte Shaolins bekannt ist, gibt es über 360 moderne Schulen, die den Namen Shaolin in ihrem Namen tragen. Fast jeder Auto über Kampfkünste erwähnt Shaolin einmal.


Shaolin, welches auch heute noch existiert, befindet sich in der Provinz Henan, im Norden Chinas. Shaolin wird als die Wiege der akademischen Kampfkünste des "äußeren Stils" gesehen. In der Provinz Fujian, nicht weit von der Stadt Guanzhou befindet sich ein weiteres ShaolinKloster, von dein auch der Drachenstil kommt. Es wurde ein Jahrhundert später als das Kloster im Norden gebaut, welches im 5. Jh entstand. Ein drittes Kloster mit dem Namen Shaolin lag in der Provinz Hebei, ebenfalls in Nordchina, am Ufer des Sees Honglong. Es wurde 1341 erbaut. Es gab noch in den Provinzen Guangdong und Sichuan zwei weitere kleine Klöster. Vielleicht gab es noch viele von ShaolinKloster, da der Name im ganzen Fernen Osten einen sehr großen Ruhm hatte. Die Wurzel jedoch liegt im Kloster bei Henan.


In Nordchina, südlich der alten Hauptstadt Luoyong, breitete sich das Bergmassiv Haoshan aus. Dort fand eine Gruppe buddhistischer Mönche Zuflucht. Nachdem sie sich auf dem unzugänglichen Berge Song niedergelassen hatten, begannen sie, eine Klosterfestung zum Schutz zu bauen. Mit Hilfe der Bauern bauten sie einen Tempel mit einer massiven Steinmauer umgeben. Danach bepflanzten sie den Berggipfel mit jungen Kiefern, die einen Schutz gegen den Wind gaben. Somit erhielt das Kloster den Namen Shaolin junger Wald.


Durch die Meister Sun Suwei und Heng Gainhang wurde eine kleine eigene Kampfformation gegründet. Der Landbesitz des Klosters wurde nach und nach erweitert. Im 5. Jahrhundert war Shaolin bereits das buddhistische Zentrum des Staates der Nördlichen Wei. Auf Befehl des Kaisers im Jahre 426 wurde das Kloster modernisiert und bekam eine Garnison zum Schutz gestellt. Ab jetzt konnten die Mönche wieder ihrer religiösen Richtung nachgehen. Somit gelangten aber fast hundert Jahre die bis dahin bestehende Kampfkunst, die durch den Mönch Boddhindharnia (Puti Damo, Daruma), 28. Patriarch und Begründer der Sekte Chan (ZEN), eingeführt wurden, sowie die Übungen und Muskelspiele, in Vergessenheit.


Nach dem Weggang Boddhidharmas im Jahre 529 setzte sich die Blütezeit des Kloster Shaolin fort. Boddhidharma hatte diesen Grundstein dazu gelegt. Dell, Mönch Meng Zhang, der zum Vorsteher gewählt wurde, ist es zu verdanken, daß es ein strenges hierarchisches System gab und auch ein sehr strenges Auswahlverfahren für neue Bewerber. Dieses Verfahren gilt heute sogar noch. In der TangDynastie (618907) halfen die Mönche sogar dein Kaiser GaoZu den Thron in Anspruch zu nehmen. Der dadurch entstandene Ruhm der Kampfkünste von Shaolin breitete sieh über ganz China aus, wobei die Geheimnisse im Kloster blieben. Der zweite TangKaiser (627650) TaiZang verehrte förmlich die Mönche und schenkte ihnen Schätze und Ländereien.


Boddhidharma und seine Nachfolger erfanden von Anfang an keine neuen Techniken. Sie versuchten lediglich bekannte Verfahren mit der Philosophie des Zen in Einklang zu bringen. Boddhidharma war kein berufsmäßiger Lehrer und konnte wahrscheinlich die Kunst des Zweikampfes nur so weit, um die Schüler, die in dieser Richtung Anfänger waren, zu unterrichten. Die Schüler bekamen in der ersten Zeit die 18 elementaren Verfahren gezeigt, aus dessen sich ein Selbstverteidigungskomplex ergab. Die Übungen bleiben noch heute im Kloster ein unverzichtbarer Bestandteil des Ausbildungsprogramms. Die Besonderheiten sind: Konzentration, Entspannung, Kontrolle der Atmung, fließende Übergänge der Bewegungen, Kontrolle über den Gegner, große Exaktheit bei der Ausführung der Technik und des System. Boddhidharma führte auch noch eine Art Erwärmungsgymnastik ein, die eine wechselnde Beanspruchung in den Muskeln und Sehnen darstellte. (Yijingjing) Heute werden diese Übungen die " 24 Taoistischen Spiele" genannt. Warum Boddhidharma sich auf 18 Verfahren beschränkte läßt sich nicht genau sagen. Im indischen Kempo gab es nämlich mehrere Verfahren. Vielleicht, weil die Zahl 18 = 2 x 9 = die Glückszahl der Chinesen ist. Nach dein Statut darf ein Mönch zum persönlichen Gebrauch nur 18 Gegenstände besitzen, Z. B. ein Lämpchen, einen Rosenkranz, eine Zündschnur u. a.. Zwischen dein 6. und 9. Jahrhundert konnten die Mönche ihre Künste im Kloster geheim halten. Die Klosterordnung sah vor, daß die Mönche um fünf Uhr früh aufstehen mußten. Dann im Freien 2 Stunden mit Meditation verbrachten, egal bei welcher Jahreszeit. Nach der Meditation erfolgten die Erwärmungen und Gymnastik nach Boddhidharma. Große Aufmerksamkeit wurde der Massage gewidmet. Nach einem leichten Frühstück folgten mehrere Stunden theoretischer Übungen wie Lesen von Sutras, Religionsphilosophische Dispute, ZenGespräche usw. Die Zweikampfübungen, die die Hauptbeschäftigung der Mönche bildeten, wurde als Fortsetzung der religiösen Praxis betrachtet. Die Quanfaübungen (Zweikampf) erfolgten im Innenhof des Klosters auf dein Meditationsplatz.


Auf diesem Platz wurde dann auch die noch heute in Kampfkunstbereichen so bekannte Begrüßung und Verabschiedung einer Trainingszeit absolviert. Mittags gingen die Mönche ins Refektorium Mittagessen. Bei den Mahlzeiten gab es in erster Linie Reis, Soja, Sesam, Gemüse sowie alle möglichen genießbaren Wurzel und Grassorten. Fleischgerichte gab es nicht. Nach kurzer Ruhepause wurden die QuanfaÜbungen fortgesetzt. Die Mönchsbruderschaft wurde in drei Gruppen aufgeteilt, die Neulinge, die Gürtelträger (dies war ein Seil) und die alten Meister. Erst nach drei Jahren durften die Neulinge am "freien Sparring" teilnehmen.


Das Erlernen der Künste beruht auf fünf Prinzipien:

1. Allmähnliche Belastungssteigerung
2. Das ganze Leben lang intensiv, ausdauernd und ohne Unterbrechung üben.
3. Mäßigung im Essen einhalten, kein Fleisch, Alkohol und Ausschweifungen unterlassen.
4. Unter allen Umständen Ruhe und Gelassenheit bewahren.
5. Das strenge Ritual einhalten und immer den festgelegten Traditionen folgen.


Die drei Gruppen trainierten getrennt voneinander und am Abend mußten alle ihre Fortschritte den Meistern zeigen. Die Mönche heilten sich nach den harten Übungen durch Heilverfahren und mit traditioneller Medizin. Am Abend wurden im Kloster gewöhnlich Meditationen, philosophische Gespräche und Dispute durchgeführt. Die Jungen konnten aber auch bis spät in den Abend noch trainieren und üben.


Die Mönche mußten auch Zwischen- und Abschlußprüfungen ablegen. Sie wurden geprüft, ob sie die fünf idealen Kampfeigenschaften erlernt hatten. Diese waren erhöhte Sensibilität, Geradheit und Aufrichtigkeit, Gelassenheit, Gewandtheit und die Fähigkeit zum kombinatorischen Denken. Am Ende der Unterrichtsdauer, die im Durchschnitt 12 bis 15 Jahre dauerte, mußten die All-Wärter auf den Titel Shifu (Meister) dem Vorsteher und den ehrwürdigen Mönchen zunächst Fragen über die Geschichte, Theorie und Ethik des Quaushu (Faustzweikampf) im Zusammenhang mit der ZenLehre beantworten. Hatte der Mönch diese erfolgreich absolviert, wurde er zur Hauptprüfung zugelassen. Die erst Kammer war dann die "Kammer der Freude und Trauer". Hier wurden dem Mönch sehr traurige wie auch lustige Geschichten erzählt. Zeigte er irgendeine Emotion, so war er durchgefallen. Der nächste Saal war die "Kammer der Macht". Hier wurden die körperlichen Möglichkeiten geprüft. Der Mönch mußte einen etwa 150 kg schweren Stein über den Kopf heben, und zwei Körbe mit Steinen gefüllt, jeder etwa 200 kg schwer, mußten durch den Raum getragen werden. Hiernach mußte der Mönch Ziegelsteine mit der Faust, Handkante und Fußkante zerschlagen.


In der SongEpoche, die Zeit der großen Aufstände, wurde das Kempo durch den Eifer einzelner Praktiker wesentlich bereichert, die nicht selten Arzt und Lehrer in einer Person waren. Durch die Zeit der Aufstände und Kämpfe und der weltlichen Anschauungen des "Weißen Lotus" kam zum Kempo des Shaolin die Kunst der Waffen wie Stock, Schwert und Lanze dazu. Durch die Ärzte kam zu Kempo ein starker Einfluß der Medizin und der Heilverfahren wie z. B. Akupressur oder Akupunktur dazu. Dem Meister Lü Yan sagt man nach, er habe die Richtung des Fechtens mit den großen ChinSchwerten geschaffen. Der berühmte Feldherr Yue Fei (11031142) hatte auch einen großen Einfluß auf das Kempo, da er den Nahkampf und die Kunst der Waffen beherrschte. Er erfand auch weitere 12 Übungen und gab dem Kempo eine starke weiterentwickelte Variante. Diese moderne Richtung wurde in der Armee fast unverändert bis ins 20. Jahrhundert hinein verwendet. Merkmale vom YueFeiStil waren die Täuschungsmanöver, die Schreie und Grimassen, die die Gegner ablenkten. Der Legende nach war Yue Fei der Erste der die Handkantenschläge, Stöße und die Speerhand anwandte. Das Ende der SongEpoche war auch in der Tat das goldene Zeitalter der Geschichte des Kampfes mit und besonders ohne Waffen.


Im 13. und 14. Jahrhundert verlangte die Mongolenherrschaft in China viele Opfer. Jetzt kam die Bedeutung vom Kempo stark zur Geltung. Man nimmt an, dass durch diese Variante des Kampfes ohne Waffen "Quina", die heutige Form des Aikidos, geschaffen wurde. Mit dem Aufschwung des Patriotismus in der YuanEpoche kam auch wieder die Verstärkung des "Weißen Lotus". In den Jahren 1351 bis 1368 erfolgte der Volksaufstand der "Roten Kopftücher". Er setzte der Herrschaft der mongolischen YuanEpoche ein Ende und brachte die MingDynastie an die Macht ab 1368. Von nun an unterhielten die Mönche des Shaolin mit dem kaiserlichen Hof enge Verbindungen.


Dank des Kaisers Hong Wu, der eine mächtige Volksarmee gründete, wurde eine vernichtende Niederlage den Mongolen zugetragen. Durch die gute Zusammenarbeit zwischen Kaiser und Shaolin, gewann Hong Wu die Stadt Peking (Beijing) zurück. Die Mönche wurden zu Beratern am kaiserlichen Hofe. Einer wurde sogar mit der Restaurierung der großen Mauer beauftragt. Durch den Kaiser Yongle (1403 - 1425) wurde Shaolin wieder mit Geld und Ländereien beschenkt und erlebte somit seinen zweiten Frühling. Beijing wurde anstelle von Nanjing zur Hauptstadt Chinas. Der Mönch Zhang Wo (1376 - 1426) stützte sogar die Geheimpolizei des Landes. So waren die Agenten, der Geheimpolizei in erster Linie Mönche im ganzen Land, sogar jenseits seiner Grenzen wie Korea, Siam, Laos, Bura und Vietnam. Anfang des 15. Jahrhunderts gelangen diese Agenten bis nach Okinawa und unterrichteten dort das ShaolinKempo. So entstand das Okinawate, das heutige Karate.


Nachdem die Herrschaft der ShaolinMönche zu stark wurde, wurde der Kaiser durch HongZi hingerichtet. Er ernannte sich selber zum neuen Kaiser, nahm sich aber nach kurzer Zeit das Leben. Ab jetzt waren aber alle Beziehungen zwischen dem Shaolin und dem kaiserlichen Hofe ruiniert. So zog sich die Machtstärke der Mönche wieder stark zurück. Durch den Meister JiaoYuan blühte die Herrschaft des Shaolin trotzdem noch weiter. Er war einer der großen Mönche in der Geschichte des Shaolin. Er erarbeitete eine neue Kombination von Bewegungen und faßte seine Erfahrung zu einer Zahl von 72 Verfahren zusammen. Meister Jiao ging dann ins weite Land hinaus, um einen richtigen alten Meister kennenzulernen. Er lernte dann den sechzig Jahre alten Li Cheng kennen. Er war Meister der wichtigsten und empfindlichsten Stellen am Körper. Zusammen wanderten sie nach Shanzi. Dort lebte Li Chengs Freund BaiYufeng. Diese drei sehr erfahrenden Meister taten sich zusammen. Sie verwendeten die alten Techniken der ShaolinMönche, die Techniken von Jiao, die Techniken von LiCheng und die Erfahrung und Künste von BaiYufeng.


So wurden die Techniken die noch von HuaTuo überall verbreitet waren mit den anderen Techniken auf den traditionellen "TierVerfahren" neu entwickelt. So wurden durch die verschiedenen Tierstile ein Komplex von 170 Verfahren des ShaolinKempo erarbeitet. Die alten Tierstile waren Tiger, Drachen, Leopard, Kranich und die Schlange. Die Mönche mußten alle 5 Tierstile lernen, bevor sie sich einen einzelnen Stil widmen konnten. Grundlage aller Tierstile ist aber die Vereinigung von Yin und Yang. Wichtig war hier aber die Entwicklung des Chi. Die eigene Körperenergie, die durch richtige Atmung erzielt werden kann. Meister HongHui war berühmt als Meister der Steuerung des Chi. So ist die MingEpoche durch den Aufschwung des ShaolinKempo noch heute sehr berühmt. Im 16. Jahrhundert entstand so der Affenstil und die Schule der "Buddhistischen Mönche", der Trunkenboldstil (Cuiquan). Der Gottesanbeterinstil (Tanjlangquan) von dem Mönch Wang Liang erfunden, stellte eine erneute Reform des Systems von Shaolin dar. Durch das Shaolin System bildeten sich so weitere Schulen wie die "Erneiquan" und "Eisengeld" "Schule des Achaten "Schule der Gottheit und viele mehr. Durch den Fluß Changjiang kann man die Stile und Schulen in "nördliche" und "südliche" unterscheiden. Durch den Kaiser Wanli (1573) wurde Shaolin noch gesichert, obwohl die Macht der MingDynastie stark ins wanken kam. Meister Chen Juanbing ging z. B. nach Japan und gründete dort eine JujutsuSchule und unterrichtete Söhne aus SamuraiFamilien. Durch die Meister JuingZhong voll (15221587) und JiJijuang (15181590) wurden die Waffen in das System der 170 Übungen von JiaoYuan eingebracht. Meister JuingZhong wurde neuer Patriarch des ShaolinKloster. JiJijuang erhielt am kaiserlichen Hofe 1575 die Spitze der Armee. Zusammen verteidigten sie das Land gegen die mandscherischen Horden.


Im Jahre 1620 starb Kaiser Wanli und es begannen im Land wieder Unruhen, die schließlich zum Sturz der MingDynastie führte. Vom Jahre 1629 an fielen Räuber und besonders Nomadenstämme an der Nordseite ins große Reich ein. Sie kamen durch die große Mauer ins Land rein und hinterließen nur Tod und Zerstörung. Am 6. Juni 1644 zogen die Nomadenstämme in Beijing ein. Der Sohn des ManzhuHerrschers Abahai wurde zum ersten Kaiser der QingDynastie, welche bis zum Jahre 1911 sich an der Macht halten konnte. Das ShaolinKloster hielt sich dabei sehr neutral zurück, da der neue Herrscher sehr mächtig war. Der Krieg gegen die Bauern, Mönche, Handwerkern dauerte bis 1683 an. Das Kloster konnte sich dabei nicht mehr neutral verhalten und schwur bei den heiligen Reliquien Boddhidharmas keine Ruhe zu geben, bis das Land wieder befreit war. Die Mönche halfen der Geheimsekte "Weißer Lotus" und "HongSekte", den aufständigen Gruppen sowie dem bekannten ZhengChengong, die Herrschaft der Manzhus zu erschlagen. Die Macht der Manzhus hatte sich aber jedoch immer wieder gefestigt, gerade im Süden. Die Mönche hatten sogar dem QingKaiser 1672 geholfen. Das Kloster Shaolin jedoch kam nie in die bewaffneten Zusammenstöße mit den ManzhuMachthabern zusammen. Viele Jahre lang gelang es dem Kloster, den Anschein der Loyalität mit den Machthabern aufrechtzuhalten und gleichzeitig das Staatsquartier der Verschwörer zu bilden. Der Kaiser Kangxi (16621722) hatte jedoch von der Verschwörung Kenntnis erhalten. So folgte für das Kloster die schwierigste Zeit, seit der Gründung.


Dem Kloster wurde ein erbarmungsloser Krieg erklärt. Das Kloster wurde 1723 dem Erdboden gleichgemacht. Eine riesige Schar von Regierungstruppen stürmte das Kloster. 128 Mönchsritter fielen auf dein Schlachtfeld nach langen Kampf. Nur fünf Patriarchen gelang die Flucht. Nun folgte eine zweihundertjährige Periode der geheimen Sekten gegen die Herrschaft der Manzhus. Das Kloster wurde bald wieder aufgebaut von Bauern und Mönchen aus der ganzen Gegend, die ja immer noch versteckt lebten. Die neuen Bewohner wurden vom Kaiser freundlich behandelt und bemühten sieh die Tradition weiter aufrecht zu halten. Jedoch wurde auf jeden Kampf gegen die Manzhus verzichtet. So gibt es auch keinerlei Hinweise auf die Beteiligung der Shaolins am Volkskrieg der Taipeng, an den Opiumkriegen und dein Aufstand der Yiheteun. Das Leben des Klosters und der Mönche schien wieder in einer heilen Weit zu seil). Jedoch im Jahre 1928 wurde das Kloster in die Kampfhandlungen des Bürgerkrieges einbezogen. General Fa Chanxu versteckte sich im Kloster mit seinen Männern. General Shi Youson belagerte aber mit seiner Armee das Kloster und gab dein Befehl dieses anzuzünden. 40 Tage stand Shaolin in Flammen. 16 Tempel, unermäßliche Schätze, Kunstwerke und heilige Reliquien wurden vernichtet.


Doch wie immer in der Geschichte des Shaolin Klosters kam das Leben auch hiernach nicht zum Stillstand. 1957 erlebte das alte Heiligtum eine Wiedergeburt, als mit den Rekonstruktionen des Klosters begonnen wurde. im Kloster selber wurde 1980 sogar eine großartige Meisterschaft der nationalen Kämpfe veranstaltet.


er Vorsteher Shi Deshan an der Spitze und seine uralten Meister sind noch heute von der Entschlossenheit durchdrungen, die Tradition von Shaolin wiedererstehen zulassen. Anfang der neunziger Jahre zeigten die Mönche sogar außerhalb des großen Reichs ihre Künste in BudoGalas und Sportveranstaltungen. 1993 folgte sogar eine Weltreise von 14 Mönchen die ihre Kunst in einer Gala zeigten. Heute gibt es rund um das ShaolinKloster ca. 200 andere Schulen, die irgendeine Kampfkunst zeigen. Für Touristen zeigen Mönche bzw. Studenten täglich ihr Können gegen Eintrittsgelder. Dieses Geld wird aber nur für die Renovierung des Klosters benutzt.


So zogen 25 Mönche und ihr 76 jähriger Vorsteher 1997 in einer Europareise durchs Land. Sie zeigten eine außergewöhnliche und atemberaubende Show. Das Geld was eingenommen wurde, wird für den Bau des großen Glockenturms benötigt, der große Schäden aufweist. Dank diesen Mönchen und der heutigen Regierung, sowie allen Kampfkunstfreunden bleibt dieses Kloster erhalten. Dieses Kloster, was seit seiner Entstehung viele goldene und schwere Jahre erlebte, das über die Jahrhunderte in der Politik des Reichs der Mitte eine so angesehene Rolle gespielt hatte, welches Tradition und Erfahrung wie kaum ein anderes am Leben erhält. Eine Reise dort hin ist immer noch ein sehr außergewöhnliches Erlebnis für jeden Kampfkunstfreund.

S H A 0 L I N
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle :

KEMPO - Die Kunst des Kampfes
A. Dolin, G. Popov
Berlin, Sportverlag 1988
ISBN 3-328-00308-8

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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